Das Proteomisprofil entspricht einer Reihe von klinisch-chemischen Tests, durchgeführt im menschlichen Serum. Die Übersendung von 3ml Serum oder 10 ml Vollblut ist ausreichend. Dieses Profil bildet in der Methodologie von Proteomis die Basis für eine komplementäre Meta-Diagnostik und einen wertvollen Wegweiser zu einer gezielten therapeutischen Auswahl.
Ein Proteomis-Profil und eine klassische Laboranalyse sind extrem unterschiedlich, aber auch absolut komplementär: Der Mediziner, der eine klassische Laboranalyse anfordert, möchte wissen, ob das Blut des Patienten eine pathologische Menge von gewissen Substanzen oder eine veränderte Anzahl von gut definierten Zellen enthält. Er möchte also eine vermutete Krankheit bestätigt wissen oder den Verlauf einer bereits diagnostizierten Erkrankung verfolgen können.
Beim Proteomis Profil handelt es sich um die Reaktion aller Proteine des Blutes (= Serums) auf eine Reihe von etwa 50 Tests (bei jedem Test fügt das Labor dem Blutserum eine andere chemische Substanz zu). Das Bild, das daraus resultiert, macht sichtbar, wie das Serum des Patienten auf die Tests reagiert. Es handelt sich um Daten, die messbar sind und daher nachträglich genau verfolgt werden können.
Im Gegensatz zu klassischen Laboranalyse ist die Auswahl der Tests vorgegeben, d.h., eine Einschränkung der Testanforderung nach Kenntnis der Anamnese und klinischen Fragestellung besteht nicht, wodurch die Aussagekraft des Proteomis-Profils nicht begrenzt wird.
Schließlich ist es die Aufgabe des verschreibenden Arztes, das Profil zu interpretieren und in Übereinstimmung zu bringen mit der Anamnese, dem klinischen Befund und anderen ergänzenden Befunden des Patienten (klassisches Labor, Röntgenergebnisse und andere spezielle technische Befunde).
Der diagnostische Mehrwert des Proteomis Profil folgt aus seinem komplementären Befund, der einen klaren Blick in die (Fehl)-Funktionen der verschiedenen Organe erlaubt.
Dieser Befund resultiert ganz wesentlich aus folgenden Punkten:
Ein gesundes Individuum zeichnet sich durch normale und ausgeglichene Wechselwirkungen aus zwischen
Das Blut durchströmt alle Organe des Körpers und transportiert dabei
Unser Blut ist vor allem ein zirkulierender Fluss von roten und weißen Blutkörperchen. Gleichermaßen enthält es im Mittel 6-7,5 g Proteine pro 100ml, bestehend aus mindestens 1 Million verschiedenen Typen. Bis zum heutigen Tag kennen wir die Zusammensetzung und genaue Funktion der meisten dieser Moleküle nicht; es handelt sich große, komplexe Strukturen, die zahlreiche Funktionen haben. Ausgehend vom genetischen Code im Zellkern werden diese Moleküle gebildet und zusammengesetzt. In Analogie zu dem Begriff „Genom“ (Gesamtheit der Gene aus dem Erbgut eines Individuums) wurde der Begriff Proteom (Gesamtheit der Proteine, die in den Zellen und Geweben eines lebenden Organismus enthalten sind) eingeführt: Die Gene bestimmen die Synthese der Proteine des Organismus, also das Proteom.
Im Blut halten die Serumproteine ein bestimmtes Gleichgewicht aufrecht, das elektrokolloidale Gleichgewicht. Die Proteomis-Methode basiert auf der Idee, dass dieses komplexe Gleichgewicht zwischen den Proteinen den Schlüssel zu einem wahren Schatz von biologischen Informationen darstellt, die in unserer so genannten „black box“ aufgewahrt sind. Um diese Information zu enthüllen, wird das elektrokolloidale Gleichgewicht durch zahlreiche Testsubstanzen verändert: Jedes Mal, wenn im Labor eine anderes Reagenz dem Serum zugegeben wird, wird eine andere Gruppe von Eiweißen sicht- und messbar gemacht. Ca. 50 Tests werden auf diese Weise mit 50 verschiedenen Reagenzien durchgeführt. Die Serumreaktionen werden im Labor gemessen und anschließend durch den Zentralcomputer bearbeitet und graphisch dargestellt. Ausgehend von einem Normwert, der sich aus der Gesamtheit der Messergebnisse der Datenbank der Proteomis errechnet, wird die individuelle Abweichung bestimmt. Heute liegen uns mehr als 2,5 Millionen Messdaten vor. Daher ist der Ausgangspunkt, von dem aus die positive oder negative Abweichung berechnet wird, äußert zuverlässig.
Hinsichtlich der diagnostischen Bedeutung bietet uns das Flockungsprofil folgende Vorteile:
Für den Patienten, der dem Arzt seine Beschwerden schildert, ist die Hilfe, die das Proteomis Profil bei der Behandlung bieten kann vielleicht noch wichtiger als der diagnostische Aspekt:
Unterschiedliche Gesetzesvorgaben in den Ländern können die Anwendung jedoch einschränken.